Samstag, 31. Dezember 2011

Wilhelm Busch - Neujahrswunsch

Will das Glück nach seinem Sinn
dir was Gutes schenken,
sage Dank und nimm es hin
ohne viel Bedenken.
Jede Gabe sei begrüßt,
doch vor allen Dingen:
Das, worum du dich bemühst,
möge dir gelingen.

Montag, 26. Dezember 2011

Joseph Freiherr von Eichendorff - Weihnachten

Markt und Straßen steh'n verlassen,
still erleuchtet jedes Haus.
Sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein steh'n und schauen,
sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus ins freie Feld,
hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
aus des Schnees Einsamkeit
steigt's wie wunderbares Singen -
o du gnadenreiche Zeit!

Sonntag, 25. Dezember 2011

Theodor Storm - Vom Himmel in die tiefsten Klüfte

Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
ein milder Stern hernieder lacht;
Vom Tannenwalde steigen Düfte
und hauchen durch die Winterlüfte,
und kerzenhelle wird die Nacht.

Mir ist das Herz so froh erschrocken.
Das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher Kirchenglocken
mich lieblich heimatlich verlocken
in märchenstille Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich wieder,
anbetend, staunend muss ich steh'n;
Es sinkt auf meine Augenlieder
ein goldner Kindertraum hernieder;
ich fühl's, ein Wunder ist gescheh'n.

Samstag, 24. Dezember 2011

Rainer Maria Rilke - Es treibt der Wind

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird,
und lauscht hinaus, den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin - bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Heiligkeit

Freitag, 16. Dezember 2011

Wort-Ursprung: Nürnberger Lebkuchen

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Seit 1927 als Herkunftsbezeichnung geschützt, ist der Nürnberger Lebkuchen vielerorts fast schon zum Synonym für den Lebkuchen schlechthin geworden. Im Gegensatz zu den anderen Regionen, wird der Nürnberger Lebkuchen mit einem hohen Anteil an Ölsamen hergestellt. Beim so genannten "Elisenlebkuchen" - einer Spezialität unter den Nürnberger Lebkuchen - muss der Anteil an Mandeln, Haselnüssen oder Walnüssen mindestens 25 % betragen. Für besonders exquisite Exemplare wird sogar ganz auf das Mehl verzichtet und der Anteil an Samenölen auf bis zu 38 % erhöht.

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Wort-Ursprung: Aachener Printen

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Ursprünglich aus dem belgischen Dinant kommend, werden die Aachener Printen vermutlich seit dem 15. Jahrhundert in Aachen gebacken. Zunächst wurden sie in Apotheken verkauft, da ihnen eine heilsame Wirkung nachgesagt wurde. Als die Kontinentalsperre Napoleons den amerikanischen Wildblütenhonig knapp werden ließ, ersetzten ihn die Aachener durch Zuckerrübensirup. Und das ist bis heute so geblieben. Ihre ursprünglich sehr figürliche Gestaltung nahm mit dem vermehrten Einsatz von Triebmitteln ab, so dass die heutige Form der rechteckigen Schnitten üblich wurde.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Wort-Ursprung: Pulsnitzer Pfefferkuchen

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Neben Nürnberg und Aachen ist auch das kleine sächsische Pulsnitz seit Jahrhunderten für seine Pfefferkuchen als traditionelles Festtagsgebäck berühmt. Im Gegensatz zu anderen Lebkuchen enthält der Teig des Pulsnitzer Pfefferkuchens kein Fett. Außerdem wird er über einen längeren Zeitraum zum Reifen eingelagert und erst danach gewürzt und weiter verarbeitet. Was genau den unvergleichlich leckeren Geschmack der Pulsnitzer Pfefferkuchen ausmacht, ist jedoch ein streng gehütetes Geheimnis der einzelnen Pfefferküchlereien.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Wort-Ursprung: Christstollen

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Herrlich saftig, köstlich nach Butter und feinen Gewürzen duftend: Der Christstollen ist ein wahrer Genuss. Das war nicht immer so: Denn das einstige Gildebrot wurde im Mittelalter ursprünglich zur Fastenzeit gebacken und durfte laut päpstlicher Verordnung nur Wasser, Mehl, Hefe und Öl enthalten. Das verwendete Rübenöl war damals aber so schlecht, dass sie die sächsischen Fürsten Friedrich III. und Albrecht III. direkt an den Papst wandten. Mit Erfolg: Dank der päpstlichen "Butterbriefe" konnten seit 1491 alle Sachsen frei von Strafe Butter statt Öl in den Stollen mengen. Eine kleine, aber feine Veränderung, die noch heute für den unvergleichlichen Geschmack der echten Dresdner Christstollen sorgt.

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Wort-Ursprung: Schokolade

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Ob als Praline, als Dessert oder Heißgetränk: Schokolade ist der perfekte Luxus für zwischendurch und sorgt für Glücksmomente ohnegleichen. Das wussten bereits die Azteken, die den Kakao schon vor hunderten von Jahren reichlich genossen. Die spanischen Eroberer brachten die Schokolade später nach Europa, wo sie als teures, exotisches Getränk zunächst den Reichen vorbehalten blieb. Im 19. Jahrhundert startete sie mit ihrer industriellen Herstellung einen Siegeszug in die Herzen der breiten Bevölkerung. In kleine aber feine Formen gegossen, beschert sie uns seither, vor allem in der Adventszeit, viele unvergessene Glücksmomente.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Wort-Ursprung: Bratapfel

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Äpfel sind Bestandteil vieler Weihnachtsspezialitäten. Sie sind in den Füllungen der Weihnachtsgänse zu finden, sie geben dem Apfelpunsch seinen grandiosen Geschmack oder verstecken sich unter den Schokoladen- und Zuckerglasuren delikater Weihnachtsleckereien. Das beliebteste Weihnachtsrezept mit ihm bleibt jedoch der Bratapfel. Es gibt ihn in unzähligen Variationen mit Rosinen oder Nüssen gefüllt, mit Vanillesoße oder Preisbeerkonfitüre verfeinert oder mit verschiedenen Eissorten kombiniert. Seine Zubereitung ist einfach und geht schnell: Apfel schälen, entkernen, befüllen und bei 180 Grad Celsius ca. 40 min. im Ofen braten. Guten Appetit!