Donnerstag, 26. April 2007

3 Haikus zum gleichen Thema

Will er nicht singen,
Werde ich ihn erschlagen,
Den Kuckuck.                                            Oda Nobunaga (+ 1582)

Will er nicht singen,
Betrachte ich ihn schweigend,
Den Kuckuck.                                           Toyotomi Hideyoshi

Will er nicht singen,
So warte ich, bis er singt,
Der Kuckuck.                                           Tokugawa Ieyasu

Dienstag, 24. April 2007

Montag, 23. April 2007

Ruut Veenhoven

Glück ist für mich
die Freude
am eigenen Leben.
Und zwar auf lange Sicht.
Je lieber jemand so lebt,
wie er lebt,
desto glücklicher ist er.

Sonntag, 22. April 2007

Johann Wolfgang Goethe

Man sollte alle Tage wenigstens
ein kleines Lied hören,
ein gutes Gedicht lesen,
ein treffliches Gemälde sehen und,
wenn es möglich zu machen wäre,

einige vernünftige Worte sprechen.

Samstag, 21. April 2007

Wilhelm Busch

Glück entsteht oft
durch Aufmerksamkeit
in kleinen Dingen,
Unglück oft
durch Vernachlässigung
kleiner Dinge.

Freitag, 20. April 2007

Donnerstag, 19. April 2007

Glück - Clemens Brentano

Glück ist gar nicht mal so selten,
Glück wird überall beschert,
vieles kann als Glück uns gelten,
was das Leben uns so lehrt.

Glück ist jeder neue Morgen,
Glück ist bunte Blumenpracht,
Glück sind Tage ohne Sorgen,
Glück ist, wenn man fröhlich lacht.

Glück ist eine stille Stunde,
Glück ist auch ein gutes Buch,
Glück ist Spaß in froher Runde,
Glück ist freundlicher Besuch.

Glück ist niemals ortsgebunden,
Glück kennt keine Jahreszeit,
Glück hat immer der gefunden,
der sich seines Lebens freut.

Dienstag, 17. April 2007

Lucy Maud Montgomery

Die schönsten, angenehmsten Tage sind nicht die, 
an denen großartige, aufregende Dinge passieren, 
sondern die mit den einfachen, netten Augenblicken, 
die sich aneinanderreihen 
wie Perlen auf einer Schnur.

Montag, 16. April 2007

Sonntag, 15. April 2007

Rainer Maria Rilke - Du musst das Leben nicht verstehen

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.

Samstag, 14. April 2007

Freitag, 13. April 2007

Joseph Conrad

Streng genommen hat nur eine Sorte Bücher das Glück unserer Erde vermehrt: die Kochbücher.

Dienstag, 10. April 2007

Heinrich Seidel - Regentag im Herbst

Trübe Herbstregentage:
Gerne wandr' ich dann allein,
Was ich tief im Herzen trage,
Leuchtet mir in hellem Schein;
In die grauen Nebelräume
Spinn' ich meine goldnen Träume.

Sonntag, 8. April 2007

Donnerstag, 5. April 2007

Theodor Storm - Ein grünes Blatt

Ein Blatt aus sommerlichen Tagen,
Ich nahm es so im Wandern mit,
Auf dass es einst mir möge sagen,
Wie laut die Nachtigall geschlagen,
Wie grün der Wald, den ich durchschritt.

Mittwoch, 4. April 2007

Georg Christoph Lichtenberg

Zur Aufweckung des in jedem Menschen schlafenden Systems ist das Schreiben vortrefflich, und jeder, der je geschrieben hat, wird gefunden haben, dass Schreiben immer etwas erweckt, was man vorher nicht deutlich erkannte, ob es gleich in uns lag.

Dienstag, 3. April 2007

Emanuel Geibel - Es muss doch Frühling werden

Und dräut der Winter noch so sehr
Mit trotzigen Gebärden,
Und streut er Eis und Schnee umher,
Es muss doch Frühling werden.

Und drängen Nebel noch so dicht
Sich vor den Blick der Sonne,
Sie wecket doch mit ihrem Licht
Einmal die Welt zur Wonne.

Blast nur ihr Stürme, blast mit Macht,
Mir soll darob nicht bangen,
Auf leisen Sohlen über Nacht
Kommt doch der Lenz gegangen.

Da wacht die Erde grünend auf,
Weiß nicht, wie ihr geschehen,
Und lacht in den sonnigen Himmel hinauf
Und möchte vor Lust vergehen (...)

Drum still! Und wie es frieren mag,
O Herz, gib dich zufrieden,
Es ist ein großer Maientag
Der ganzen Welt beschieden (...)

Sonntag, 1. April 2007

Max Dauthendey - Der brennende Kalender: Februar

Das Eis wächst und die Wolke drückt,
Wie Wurzelwerk stehn Bäume gebückt.
Zerdrückt fällt Schnee schief ins Geäst,
Als fiel vom Himmel des Lebens Rest.

Und hat der Schnee alles eingesteckt,
Zwei Lippen hat er nicht zugedeckt,
Und zweie, die sich küssend trafen,
Tun über Nacht den Frost abschaffen.

Die Erd' hat noch keine Blume erdacht,
Der Himmel trägt noch Wolkentracht,
Der Frostwind fegt noch jeden Weg
Und sägt mit Geklapper am Schlehgeheg.

Vor meinen Schreiben, wie Schattenzeichen,
Seh' ich die Vöglein lieblos streichen;
Wenn bald im Garten die Blättlein fächeln,
Wenn bald in den Türen die Mädchen lächeln,

Wenn Burschen mit den Augen stehlen,
Dann ihre Noten die Vöglein wählen;
Jeder rote Kopf, der verliebt dreinsieht,
Wird eine Note zum Liebeslied.

Liebste, sieh, an allen Scheiben
Muss die Welt jetzt draußen bleiben,
Eis tut um uns Hecken treiben.
Hinterm Stachelzaun aus Eis
Bleiben wir uns hitzig heiß;
Kühlen nicht um einen Grad,
Weil man's Herz voll Kohlen hat.