Dienstag, 28. Februar 2006

Montag, 27. Februar 2006

Erich Fried - Ungewiss

Aus dem Leben bin ich in die Gedichte gegangen.
Aus den Gedichten bin ich ins Leben gegangen.
Welcher Weg wird am Ende besser gewesen sein?

Sonntag, 26. Februar 2006

Ebay-süchtig

© Piotr / PIXELIO
Du merkst, dass du ebay-süchtig bist, wenn...

... du im Media-Markt den Verkäufer fragst, wo du die Bewertung für den letzten Kauf abgeben kannst.

... du zum Frühstück ausschliesslich Käsebrötchen isst, die du bei Ebay gekauft hast.

... eBay für dich eine eigene Kategorie erstellt hat.

... du bevor du mit jemand ausgehst, dir seine Bewertungen anschaust.

... du Frauen/Männer, die mit dir ausgehen wollen, auf deine "Mich"-Seite verweist.

... neben deinem eBay-Nick statt eines Sterns eine Supernova steht.

... im Laden einer vor dir einen Artikel für 8 € kaufen will, du 8,51 € bietest.

... du vor jedem Supermarkt-Einkauf erst mal im Forum nachfragst, ob der Verkäufer und seine Angebote wohl vertrauenswürdig sind.

... du den Besitzer des Tierladens anzeigst, weil er lebende Tiere verkauft.

... du alle anderen im Laden für Faker hältst.

... du den Typ vor dir an der Kasse fragst, warum er ne Sonnenbrille hat.

... du Artikelpreise im Laden misstrauisch beäugst und befürchtest, dass der Verkäufer ein Pusher sein könnte.

... du eine Mail an sicherheit@aldi.de schreibst.

... du auf jede dumme Frage eine noch dümmere Antwort findest.

... du die Portogebühren der Deutschen Post besser kennst als der Angestellte hinterm Postschalter.

... du nicht zur Party von der besten Freundin gehen kannst, weil Auktionen auslaufen.

... du jeden unfreundlichen Verkäufer nach dem Namen fragst, um ihn deiner Blacklist hinzuzufügen.

... du ständig auf der Suche nach genau dieser Sonnenbrille bist.

... du durch die Wohnung läufst und nur überlegst, was du noch verkaufen könntest.

... du freitags zwischen 10 und 12 Uhr vor Langeweile umkommst.

... du es automatisch vermeidest, in Liebesbriefen Wendungen wie "war schön mit Dir" zu benutzen.

... sich sämtliche Paketzusteller bei Dir heimisch fühlen.

... du bei jedem Laden neben der Hausnummer den Stern suchst und die Kassiererin fragst, ob man die Bewertungen mal einsehen kann.

... du jeden, den du kennenlernst, nach seinem Ebaynamen fragst.

... an Deinem Briefkasten mindestens 4 verschiedene Namen stehen.

... du am Wochenende nix zu essen zuhause hast, weil alle Lebensmittelauktionen erst nächsten Mittwoch auslaufen.

... du eine Krise kriegst, weil du mal einen Tag kein Internet hast.

... dein/e Frau/Mann freudestrahlend vom Einkaufen kommt, dir vorzeigt, was sie/er alles gekauft hat und du eine Krise bekommst, weil du das alles bei EBAY für nur ein Viertel ersteigert hättest.

Samstag, 25. Februar 2006

Der Einkauf

© Thorben Wengert / PIXELIO
14 Dinge, die man unbedingt beim Einkaufen mal machen sollte:

1. Nimm 25 Packungen Kondome und verteile sie heimlich in wildfremde Einkaufswagen.
2. Stelle sämtliche Alarmuhren in der Uhren Abteilung so, dass sie alle 5 Minuten losbimmeln.
3. Lege eine Tomatensaftspur auf den Boden bis zur Kundentoilette.
4. Gehe auf einen Verkäufer zu und sage in einem amtlichen Ton: Wir haben einen Code 3 bei den Haushaltswaren.
5. Gehe zur Information und bitte sie dir eine Packung M+M´s zurückzulegen.
6. Entferne das "Vorsicht, frisch gewischt"-Schild und platziere es in der Teppichabteilung.
7. Baue ein Zelt auf und erzähle allen die vorbeilaufen, sie seien nur eingeladen, wenn sie Kissen und Decken aus der Nachbarabteilung mitbringen.
8. Wenn eine Verkäuferin auf dich zukommt, fange an zu weinen und frage: Warum kann man mich nicht in Ruhe lassen?
9. Suche dir eine Überwachungskamera aus und benutze sie als Spiegel beim Nasepopeln.
10. Beim Überprüfen der Küchenmesser frage den Verkäufer, ob der Laden auch Antidepressiva vorrätig hat.
11. Renn umher und summe die Titelmusik von Mission Impossible.
12. Verstecke dich im Kleiderrondell und rufe jedesmal, wenn jemand sich was aussucht: Nimm mich, nimm mich.
13. Bei Durchsagen über den Lautsprecher, halte dir die Ohren zu und rufe: IMMER DIESE STIMMEN...AAAAHHH
und zu guter Letzt:
14. Suche Dir eine passende Umkleidekabine aus und rufe ganz laut: HEY, MIR IST DAS KLOPAPIER AUSGEGANGEN, KANN MIR JEMAND HELFEN?

Freitag, 24. Februar 2006

Das Herz

© Simone Hainz / PIXELIO
Das schlug 100.000 Mal am Tag - nicht mehr und nicht weniger. Es schlug nun einmal so viel wie es nötig war. Das Herz war nicht von der gleichen feuerroten Farbe wie all die anderen Herzen, sondern besaß nur ein schwaches blassrosa. Das Schlimme war, dass es mit der Zeit immer mehr an Farbe verlor. Der Lebenskampf hatte es geschwächt und obwohl es noch nicht sehr alt war, hatte es schon viele Falten.
Eines Tages war es auf die Idee gekommen, einen Verschlag um sich zu bauen. So suchte es den härtesten Stein für die Wände, das massivste Holz für das Dach und den stärksten Stahl für die Tür.
Nur so, dachte das Herz, konnte niemand mehr hinein zu ihm und es verletzen - niemand konnte es mehr zerreißen.
Endlich war es sicher.
Nun saß das kleine Herz in seinem Verschlag, lugte hinaus durch die Fugen im Stein und hörte über sich das Knacken des Holzes. Es war ziemlich dunkel und kalt, dachte sich das Herz. Aber es schloss einfach die Augen und tat, was es immer tat - schlagen. 100.000 Mal am Tag. Vor lauter Langeweile zählte das Herz jeden Schlag mit, bis es ihm überdrüssig wurde. So vergaß es manchmal einen Schlag zu tun.
Das Herz fragte sich, was es überhaupt noch für einen Sinn hatte zu schlagen.
Was das Herz vergessen hatte, war, dass es sich zwar in Sicherheit vor allem Bösen befand, es niemand mehr verletzen und enttäuschen konnte, dass aber auch niemand mehr hineinkommen würde, der mit ihm lachen täte, jemand, der Purzelbäume mit ihm schlagen würde und es wärmte.
Nach einiger Zeit fing das Herz an, darüber nachzudenken.

Es merkte, einen fatalen Fehler begangen zu haben. Mit aller Kraft versuchte es die Stahltür aufzudrücken, doch sie war zu schwer, als dass sie sich bewegen ließ.
So begann es gegen die Steinwände zu hämmern, doch außer dass sich ein paar Brocken lösten, passierte nichts. Der Stein war zu gewaltig. Als es sich am Dach zu schaffen machte, zog es sich nur einen dicken Splitter zu.
Panikartig saß das kleine Herz in seinem selbstgebauten Gefängnis und schlug mindestens doppelt so schnell wie sonst. Wie konnte es nur den Schlüssel in all seiner Trauer vergessen? Das Herz verfluchte sich für sein elendes Selbstmitleid.
Wie gern würde es sich jetzt den Stürmen des Lebens hingeben, sich vor Angst zusammenkrampfen, vor Freude hüpfen, wenn es nur könnte.
Es schaute durch das Schlüsselloch hinaus in die Welt und sah die anderen Herzen. Einige waren blass so wie es selbst. Sie schlichen durchs Leben geduckt und allein. Andere wiederum sprangen in leuchtendem rot - Hand in Hand über Stock und Stein, unerschrocken und gestärkt vom anderen.
Doch was das Herz dann sah, ließ es staunen, und es konnte seine Tränen nicht verbergen. Da lagen Herzen im Staub mit Füßen getreten.
Sie waren weiß und regten sich kaum noch. Sie schlugen vielleicht noch 20 Mal am Tag.
Niemand kümmerte sich um sie, denn auch sie hatten einmal den Schlüssel ihres Gefängnisses so gut versteckt, dass niemand ihn fand.
Da fühlte das Herz zum 1. Mal, dass es ihm noch gar nicht so schlecht ging. Noch war es rosa und noch fühlte es etwas. Es musste nur diesen Schlüssel finden zu seiner Stahltür. So machte es sich auf die Suche und probierte alle Schlüssel, die es finden konnte. Es probierte sogar Schlüssel, von denen es von Anfang an wusste, dass sie nicht passen würden.

Nach einiger Zeit merkte das Herz, dass es wieder einen Fehler begangen hatte.
Es war zu unüberlegt, zu krampfhaft an die Sache gegangen.
Es verstand, dass man das Glück nicht erzwingen kann.
Frei ist man nur, wenn man frei denken kann. Das Herz entspannte sich erst einmal und beschäftigte sich mit sich selbst. Es schaute in den Spiegel und begann sich so zu akzeptieren wie es war, blassrosa und faltig.
Es spürte eine wohlige Wärme in sich aufsteigen und eine innere Gewissheit, dass es auf seine Art und Weise wunderschön war.
So fing es an zu singen, erst ganz leise und schnurrend und nach und immer lauter und heller, bis es ein klares Zwitschern war, wie das eines Vogels am Himmel.
Durch den hellen Ton begann der Stein an einer Stelle nachzugeben.
Mit riesengroßen Augen starrte das Herz auf diese Stelle, wo ein goldenes Schimmern zu erkennen war.
Das Herz traute seinen Augen nicht. Da war der Schlüssel, den es damals mit in den Stein eingemauert hatte. Das hatte es durch all seinen Schmerz und Selbstmitleid vergessen und jetzt, wo es den Schlüssel in der Hand hielt, fiel es ihm wieder ein, wie es ihm vor all den Jahren so sicher erschien, ihn nie wieder zu brauchen.
Langsam und voller Bedacht, den Schlüssel nicht abzubrechen, steckte das Herz ihn ins Schloss.
Mit lautem Gequietsche schob sich die schwere Stahltür zur Seite. Das Herz machte einen Schritt nach draußen, schloss die Augen und atmete tief die frische Luft ein.
Es streckte die Arme aus, drehte und wendete sich, blickte nach oben und nach unten und hörte gespannt mal hierhin und mal dorthin.
Das Herz dachte, wie schön das Leben doch sei, machte einige Hüpfer und begab sich auf den Weg, um Freunde zu finden.

Den 1., den es traf, war ein lustiger Geselle, der das Leben zum Schießen komisch fand und über 1000 Freunde hatte.
Nachdem das Herz einige Zeit mit ihm verbrachte, mit ihm alle erdenklich lustigen Sachen anstellte, merkte das Herz, dass diesem "Freund" einiges fehlte - der Tiefgang.
Was war das für ein Freund, mit dem es nur lachen aber nie weinen konnte?
Mit dem es nur durch "dick" aber nie durch "dünn" gehen würde.
So zog das Herz weiter, allein, aber reich an einer neuen Erfahrung.
Bis es auf eine Gruppe anderer Herzen stieß. Es wurde direkt freundlich in ihre Mitte aufgenommen.
Es war ein ganz neues Gefühl von Zugehörigkeit.
Da war nun eine große Gruppe, wie eine Familie, die zusammenhielt, wo alle gleich waren. Jeden Morgen standen sie zusammen auf, tranken den gleichen Tee, aßen vom gleichen Brot und gestalteten jeden Tag gleich.
Das Herz war glücklich - eine Zeitlang, bis es spürte, dass auch dies nicht das richtige Ziel sein konnte, denn auch seinen vielen neuen Freunden fehlte etwas - die Individualität.
In ihrer Mitte gab es keinen Platz für jemanden, der eigenständig war und sein Leben selbst planen wollte. Also löste sich das Herz auch aus dieser Verbindung und genoss sein eigenes Leben.
Es ging über 112 Wege, um 203 Kurven und 24 Berge und Täler, bis es an einem Haus ankam, das mit Stacheldraht umzogen war.
Aus dem Schornstein quoll Rauch, das hieß, dass tatsächlich jemand in diesem Haus leben würde.
In einem Haus, das nicht einmal Fenster hatte.
Bei dem Anblick fiel dem Herz ein, wie es selbst einmal gelebt hatte.
Wie sehr es damals gehofft hatte, dass jemand ihm helfen würde und doch niemand sein stummes Flehen erkannt hatte.
Es wusste, dass es ihm aus eigener Kraft gelungen war und es war sehr stolz darauf.
Aber wie konnte es diesem armen Herzen helfen, aus seinem Verlies zu kommen?

So besorgte sich das Herz eine Drahtschere und versuchte den Stacheldraht zu durchtrennen. Aber nach einiger Zeit verließen es die Kräfte.
Auch dieses Herz hatte keine Mühe gespart, für sich den stärksten Stacheldraht zu finden. Obwohl das Herz das andere nicht sah und auch nicht hörte, sondern nur ahnen konnte, was das für ein Herz war, fühlte es eine starke Bindung zu ihm.
So grub es ein Loch im Boden unter dem Stacheldraht, um den anderen wenigstens nah zu sein.
So stand es vor seinem Haus, vor der gleichen dicken Stahltür wie einst seiner und begann zu reden.
Tagelang, nächtelang stand es einfach nur da und redete.
Es erzählte von seinem Schicksal. Erzählte ihm, was ihm alles in seinem Leben widerfahren war und es hörte ein Schluchzen hinter der dicken Tür. Unermüdlich sprach das Herz weiter. Über die lustigen Sachen, die es mit seinem 1. "Freund" erlebt hatte, über die Wärme, die es bei seiner Familie erfahren hatte und es vernahm ein leises Glucksen von innen. Erst leise, bis es sich immer lauter in ein gellendes Lachen verwandelte.
Plötzlich sprach das Herz hinter der Stahltür zu ihm.
Es wollte hinaus zu ihm und es sehen.
Es wollte mit ihm gehen und mehr von dem Lachen und Weinen.
Es wollte sich an seine Schulter lehnen, sich an es drücken und es nie wieder verlassen.
Das Herz war glücklich, endlich so jemanden gefunden zu haben, aber was sollte es nur tun?
Wie auch bei ihm früher, wusste das andere Herz nicht mehr, wo es den Schlüssel versteckt hatte.
So fasste das Herz den Entschluss loszugehen, um den Schlüssel zu suchen.
Nur, wo sollte es anfangen?

Es lief ziellos umher, suchte hinter Büschen, auf Bäumen, tauchte in Seen danach; fragte alle, die seinen Weg kreuzten, aber niemand wusste Rat und nirgends fand es den Schlüssel.
So ging es mit schwerem Herzen zurück zu der kleinen Hütte. Krabbelte durch das Loch unterm Zaun, um die schlechte Nachricht zu überbringen.
Doch zu seinem Erstaunen fand es die schwere Stahltür geöffnet.
Wie war das möglich gewesen?, dachte das Herz.
Plötzlich hörte es eine freundliche und liebevolle Stimme hinter sich.
Da sah es ein kleines blassrosa Herz stehen mit glühenden Wangen.
"Ich habe hier auf dich gewartet.", sagte das kleine Herz.
"Ich habe erkannt, dass man es im Leben nur aus eigener Kraft schaffen kann, aus seinem Gefängnis zu entkommen. Doch so viel Kraft konnte ich nur durch dich erlangen. Durch deine Liebe zu mir und meiner Liebe zu dir habe ich den Schlüssel zur Tür meines Herzens gefunden, der mir gleichzeitig die Tür meines Verlieses öffnete."
Sie nahmen sich an die Hand und gingen von nun an alle Wege gemeinsam, ihr Herzschlag im gleichen Rhythmus bis an ihr Lebensende.

Donnerstag, 23. Februar 2006

Albert Einstein - Aus: Ideas and Opinions (1954)

Du sagtest, dass Liebe ewig sei,
sind's Tage nur, so sei's nicht viel -
O Narrheit, gibt es Tage doch,
die mehr sind, als nur ew'ges Spiel.

Mittwoch, 22. Februar 2006

Charlotte Gray

After scolding one's cat, one looks into its face and is seized by the
ugly suspicion that it understand every word and has filed it
for reference.

Dienstag, 21. Februar 2006

Die Vorlesung - by Ma

© Silke Kaiser / PIXELIO
Kette eines Informationsflusses

1. In den Hörsaal gehen.
2. Günstigen Platz suchen.
3. Hinsetzen.
4. Schnell ein paar vertrocknete Schnitten hinunterkauen.
5. Klingel.
6. Anfang der Vorlesung.
7. Überlegung, ob man zuhört.
> Nein: schlafen, schnattern.
> Ja: 8. Quallvoll ein paar Worte auf's Papier klatschen.
9. Halb hinhören, alles nicht verstehen.
> schlafen, schnattern.
10. Erlösendes Pausenklingeln.
11. Bedient aus dem Hörsaal gehen.
12. STOP

Montag, 20. Februar 2006

Das Märchen von der Traurigkeit

© Rita Thielen / PIXELIO
Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlangkam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte:
"Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf.
"Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war.
"Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
"Ja, aber ....", argwöhnte die Traurigkeit, "Warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich... ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.

Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr.
"Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf.
"Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.
"Ach, weißt du", begann sie zögernd und erst verwundert,
"Es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."
Die Traurigkeit schluckte schwer.
"Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen. Uns sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."

"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "Solche Menschen sind mir schon oft begegnet."
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen.
"Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihr Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu." Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.
Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme.

Wie weich und sanft sie sich anfühlte, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.
"Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll,
"Ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde Dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtet sich auf und betrachtete erstaunt ihr neue Gefährtin:
"Aber... aber - wer bist eigentlich du?"
"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen.
"Ich bin die Hoffnung..."

Sonntag, 19. Februar 2006

Was wir von unseren Kindern gelernt haben (Erfahrungsbericht)

© Rike / PIXELIO
1. Ein großes Wasserbett enthält ausreichend Wasser, um ein Haus von 180 Quadratmetern 10 cm hoch zu fluten.

2. Wenn man Haarspray auf Staubbällchen sprüht und mit Inline-Rollschuhen darüber fährt, können sich die Staubbällchen entzünden.

3. Die Stimme eines Dreijährigen ist lauter als 50 Erwachsene in einem vollen Restaurant.

4. Wenn man eine Hundeleine an einem Deckenventilator befestigt, ist der Motor nicht stark genug, um einen 20 Kilogramm schweren Jungen, der Batman-Unterwäsche und ein Superman-Cape trägt, rundherum zu befördern. Wenn aber ein Farbeimer am Ventilator hängt, reicht die Motorkraft aus, um die Farbe auf allen vier Wänden eines 6 x 6 Meter großen Zimmers zu verteilen.

5. Man sollte keine Baseball-Bälle hochwerfen, wenn der Deckenventilator eingeschaltet ist. Soll der Deckenventilator als Schläger verwendet werden, muss man den Ball einige Male hochwerfen, bevor er getroffen wird. Dann wird der Baseball aber erstaunlich weit geschlagen.

6. Fensterscheiben (selbst Doppelverglasung) halten einen von einem Deckenventilator geschlagenen Baseball nicht auf.

7. Wenn Sie die Klospülung hören, gefolgt von "Oh weia", ist es schon zu spät.

8. Eine Mixtur aus Bremsflüssigkeit und Domestos erzeugt Rauch, viel Rauch.

9. Ein Sechsjähriger kann mit einem Feuerstein eine Flamme erzeugen, auch wenn ein Erwachsener behauptet, dass das nur im Film möglich ist. Und mit einer Lupe kann man selbst an bewölkten Tagen Feuer machen.

10. Einige Legosteine können das Verdauungssystem eines Vierjährigen passieren.

11. Knetmasse und die Mikrowelle sollten niemals im gleichen Satz erwähnt werden.

12. Kraftkleber hält ewig.

13. Egal, wie viel Götterspeise man in den Swimmingpool tut, es ist nicht möglich, über das Wasser zu gehen.

14. Poolfilter mögen keine Götterspeise.

15. Videorecorder spucken keine Sandwiches aus, auch wenn das in manchen Werbespots im Fernsehen gezeigt wird.

16. Müllbeutel sind keine guten Fallschirme.

17. Murmeln im Tank machen beim Fahren eine Menge Lärm.

18. Schauen Sie immer in den Herd, bevor Sie ihn anstellen. Es könnte Plastikspielzeug drin sein.

19. Falls man nicht dran gedacht hat: Unglaublich, was es dann für einen Gestank gibt.

20. Die Feuerwehr in Düsseldorf ist innerhalb von 5 Minuten da.

21. Regenwürmern wird vom Schleudergang der Waschmaschine nicht schwindlig.

22. Katzen dagegen wird sehr wohl schwindlig.

23. Wenn Katzen schwindlig ist, erbrechen sie vermeintlich das Doppelte ihres Körpergewichts.

Samstag, 18. Februar 2006

Frauentränen

© Petra Hegewald / PIXELIO
Ein kleiner Junge fragte seine Mutter:
"Warum weinst du?"
"Weil ich eine Frau bin.", erzählte sie ihm.
"Das versteh ich nicht.", sagte er.
Seine Mama umarmte ihn nur und sagte: "Und das wirst du auch niemals."
Später fragte der kleine Junge seinen Vater:
"Warum weint Mutter scheinbar ohne Grund?"
"Alle Frauen weinen ohne Grund.", war alles, was sein Vater sagen konnte.
Der kleine Junge wuchs heran, wurde ein Mann und fragte sich immer noch, warum Frauen weinen. Endlich rief er das höchste Wesen an und als das höchste Wesen ans Telefon kam, fragte er: "Höchstes Wesen, warum weinen Frauen so leicht?"

Das höchste Wesen sagte:
"Als ich die Frau machte, musste sie etwas BESONDERES sein.
Ich machte ihre Schultern STARK genug, um die Last der Welt zu tragen, doch SANFT genug, um Trost zu spenden.
Ich gab ihr eine innere KRAFT, um sowohl Geburten zu ertragen, wie die Zurückweisungen, die sie von ihren Kindern erfährt.

Ich gab ihr eine HÄRTE, die es ihr erlaubt weiterzumachen, wenn alle anderen aufhören und ihre Familien in Zeiten von Krankheit und Erschöpfung zu versorgen, ohne sich zu beklagen.
Ich gab ihr GEFÜHLSTIEFE, mit der sie ihre Kinder immer und unter allen Umständen liebt, sogar wenn ihr Kind sie sehr schlimm verletzt hat.
Ich gab ihr KRAFT, ihren Mann mit seinen Fehlern zu ertragen und machte sie aus seiner Rippe, damit sie sein Herz beschützt.

Ich gab ihr WEISHEIT, damit sie weiß, dass ein guter Ehemann niemals seine Frau verletzt, aber manchmal ihre Stärke und ihre Entschlossenheit testet, unerschütterlich zu ihm zu stehen.

Und zum Schluss gab ich ihr eine TRÄNE zum Vergießen.
Die ist ausschließlich für sie, damit sie davon Gebrauch macht, wann immer es nötig ist.

Die Schönheit der Frau ist nicht in der Kleidung die sie trägt,
der Figur die sie hat oder in der Art, wie sie die Haare trägt.

Die Schönheit der Frau muss an ihren Augen erkannt werden,
weil sie das Tor zum Herzen sind - der Ort - an dem die LIEBE wohnt"...

Freitag, 17. Februar 2006

Politische Systeme

Es ist nicht einfach, die politischen Systeme auf dieser Welt zu verstehen. Hier werden sie anhand von Kühen erklärt.

© Gerd Altmann/dezignus.com / PIXELIO
FEUDALISMUS
Sie haben zwei Kühe. Ihr Herzog nimmt etwas von der Milch.

PURER SOZIALISMUS
Sie haben zwei Kühe. Die Regierung nimmt sie und steckt sie in einen Stall mit all den anderen Kühen. Sie müssen auf alle Kühe aufpassen und sie versorgen. Die Regierung gibt Ihnen ein Glas Milch dafür.

OKRATISCHER SOZIALSMUS
Sie haben zwei Kühe, die von ehemaligen Hühnerfarmern betreut werden. Dafür müssen Sie auf die Hühner aufpassen, die den Hühnerfarmern weggenommen wurden. Die Regierung gibt Ihnen soviel Milch und Eier wie Ihnen laut den Regeln zustehen.

FASCHISMUS
Sie haben zwei Kühe. Die Regierung nimmt sie Ihnen beide weg, stellt Sie an um auf die Kühe aufzupassen und verkauft Ihnen die Milch.

PURER KOMMUNISMUS
Sie teilen sich zwei Kühe mit ihren Nachbarn. Sie und ihr Nachbar streiten sich wem mehr zusteht. In der Zwischenzeit arbeitet keiner, keiner bekommt Milch und die Kühe fallen vor Hunger tot um.

RUSSISCHER KOMMUNISMUS
Sie haben zwei Kühe. Sie müssen die Kühe versorgen aber die Regierung nimmt die ganze Milch. Sie stehlen möglichst viel davon wieder und verkaufen es auf dem schwarzen Markt.

PERESTROIKA
Sie haben zwei Kühe. Sie müssen die Kühe versorgen aber die Mafia nimmt die ganze Milch. Sie stehlen möglichst viel davon wieder und verkaufen es auf dem "freien" Markt.

KAMBODSCHANISCHER KOMMUNISMUS
Sie haben zwei Kühe. Die Regierung nimmt beide Kühe und erschießt Sie als Besitzer.

DIKTATUR
Sie haben zwei Kühe: Die Regierung nimmt beide Kühe und zieht Sie zum Militär ein.

DEMOKRATIE
Sie haben zwei Kühe. Ihre Nachbarn entscheiden, wer die Milch bekommt.

REPRÄSENTATIVE DEMOKRATIE
Sie haben zwei Kühe. Ihre Nachbarn wählen jemanden aus, der Ihnen mitteilt, wer die Milch bekommt.

BÜROKRATIE
Sie haben zwei Kühe. Zuerst regelt die Regierung, was sie an die Kühe verfüttern können und wann sie die Kühe melken dürfen. Dann werden sie von der Regierung dafür bezahlt, die Kühe nicht zu melken. Dann nimmt man Ihnen beide Kühe weg, erschießt eine davon, melkt die andere und schüttet die Milch in den Gully. Daraufhin müssen Sie eine Menge Formulare ausfüllen und erklären wo die Kühe geblieben sind.

KAPITALISMUS
Sie haben keine Kühe. Die Bank leiht Ihnen kein Geld, um Kühe zu kaufen, da Sie keine Kühe als Sicherheit anbieten können.

PURER ANACHRONISMUS
Sie haben zwei Kühe. Entweder sie verkaufen die Milch zu einem fairen Preis oder ihre Nachbarn versuchen, Ihnen die Kühe wegzunehmen und Sie selbst zu erschießen.

ANARCHO-KAPITALSMUS
Sie haben zwei Kühe. Sie verkaufen eine und kaufen dafür einen Bullen.

SURREALISMUS
Sie haben zwei Giraffen. Die Regierung zwingt Sie zu Mundharmonika-Unterricht.

Donnerstag, 16. Februar 2006

Wenn ich wüsste

Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich Dich einschlafen sehe,
würde ich Dich besser zudecken.
Und zu Gott beten, er möge Deine Seele schützen.

Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich Dich zur Türe rausgehen sehe,
würde ich Dich umarmen und küssen
und Dich für einen weiteren Kuss zurückrufen.

Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich Deine Stimme höre,
ich würde jede Geste und jedes Wort auf Video aufzeichnen,
damit ich sie Tag für Tag wieder sehen könnte.

Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich einen Moment innehalten kann,
um zu sagen "Ich liebe Dich" anstatt davon
auszugehen, dass Du weißt, dass ich Dich liebe.

Wenn ich wüsste, dass es das letzte Mal ist,
dass ich da sein kann, um den Tag mit Dir zu teilen,
weil ich sicher bin, dass es noch manchen Tag geben wird,
so dass ich diesen einen verstreichen lassen kann.

Es gibt sicherlich immer ein "morgen"
um ein "Versehen/Irrtum" zu begehen.
und wir erhalten immer eine 2. Chance
um einfach alles in Ordnung zu bringen.

Es wird immer einen anderen Tag geben,
um zu sagen "ich liebe Dich".
und es gibt sicher eine weitere Chance
um zu sagen: "Kann ich etwas für Dich tun?"

Aber nur für den Fall, dass ich falsch liegen sollte
und es bleibt nur der heutige Tag
möchte ich Dir sagen, wie sehr ich Dich liebe.
und ich hoffe, dass wir nie vergessen.

Das "Morgen" ist niemandem versprochen
weder jung noch alt
und heute könnte die letzte Chance sein
die Du hast, um Deine Lieben fest zu halten.

Also, wenn Du auf Morgen wartest
Wieso tust Du's nicht heute?
Falls das "Morgen" niemals kommt
wirst Du bestimmt bereuen.

Dass Du Dir keine Zeit genommen hast,
für ein Lächeln, eine Umarmung oder einen Kuss
und Du zu beschäftigt warst, um jemanden etwas zuzugestehen,
was sich im Nachhinein als sein letzter Wunsch herausstellt.

Halte Deine Lieben heute ganz fest
und flüstere ihnen ins Ohr
sag' ihnen, wie sehr Du sie liebst.
und dass Du Sie immer lieben wirst.

Nimm Dir die Zeit zu sagen "Es tut mir leid"
"Bitte verzeih' mir", "Danke", oder "Ist in Ordnung"
und wenn es kein "Morgen" gibt.
musst Du den heutigen Tag nicht bereuen.

Mittwoch, 15. Februar 2006

Gebrauchsanweisungen

© qay / PIXELIO
Falls es noch mehr Beweise braucht, dass die menschliche Rasse durch ihre Dummheit zum Scheitern verurteilt ist - hier einige echte Packungsaufschriften von verschiedenen Konsumartikeln:


1. Auf einem Fön von Sears: "Nicht während des Schlafes benutzen..." [Mist, das ist die einzige Gelegenheit, wo ich Zeit hätte, mir die Haare zu machen.]

2. Auf einer Tüte Fritos (Chips): "Sie könnten schon gewonnen haben! Kein Kauf nötig! Details innenliegend". [Anscheinend das Spezialangebot für Ladendiebe.]

3. Auf einem Stück Seife der Firma Dial: "Anleitung: Wie normale Seife benutzen." [Und wie geht das...?]

4. Auf Tiefkühlkost von Swansons: "Serviervorschlag: Auftauen." [Aber das ist *nur* ein Vorschlag]

5. Auf Tiramisu von Tesco (auf die Unterseite aufgedruckt): "Nicht umdrehen". [Hoppla, schon zu spät!]

6. Auf einem Bread-Pudding von Marks & Spencer: "Das Produkt ist nach dem Kochen heiß". [Genauso sicher wie auf den Tag der Abend folgt.]

7. Auf der Verpackung eines Rowenta-Bügeleisens: "Die Kleidung nicht während des Tragens bügeln". [Aber das hätte doch noch mehr Zeit gespart?]

8. Auf Boots Hustenmedizin für Kinder: "Nach der Einnahme dieser Medizin nicht Auto fahren oder Maschinen bedienen". [Wir könnten viel für die Vermeidung von Arbeitsunfällen tun, wenn wir nur diese erkälteten 5-jährigen Kinder von den Gabelstaplern wegbrächten.)

9. Auf Nytol-Schlafmittel: "Achtung: Kann Müdigkeit verursachen.[nichts anderes haben wir gehofft]

10. Auf den meisten Weihnachtslichterketten: "Nur für Innen und Außen". [Und wo nicht?]

11. Auf einer japanischen Küchenmaschine: "Nicht für die anderen Benutzungen zu benutzen". [Zugegebenermaßen, jetzt sind wir neugierig].

12. Auf Nüssen von Sainsbury: "Achtung: enthält Nüsse". [BLITZMERKER!!!]]

13. Auf einer Packung Nüsse von American Airlines: "Anleitung: Packung öffnen, Nüsse essen." [Schritt 3: Mit Delta fliegen]]

14. Auf einem Superman-Kostüm für Kinder: “Das Tragen dieses Kleidungsstücks ermöglicht es nicht, zu fliegen". [Hier ist nicht die Firma schuld, sondern die Eltern!!!]

Dienstag, 14. Februar 2006

Der schlechte Charakter

Eine zugefügte Wunde wird heilen, aber eine Narbe wird bleiben!!

Es war einmal ein Junge, der einen schlechten Charakter hatte. Sein Vater gab ihm einen Sack voll Nägel und sagte ihm, er müsse jedes Mal, wenn er die Geduld mit jemandem verliert, einen Nagel in den Gartenzaun schlagen. Am ersten Tag schlug der Junge 37 Nägel in den Gartenzaun. In den folgenden Wochen lernte er sich zu beherrschen. Die Anzahl Nägel im Gartenzaun wurde immer weniger. Er hatte herausgefunden, dass Nägel zu schlagen mühsamer ist, als sich zu beherrschen.


© Günther Soral / PIXELIO
Endlich kam der Tag an dem der Junge keinen Nagel mehr schlagen musste. Also ging er zum Vater und sagte ihm das. Der Vater sagte ihm also, er solle jeden Tag einen Nagel aus dem Gartenzaun herausreißen, wenn er sich beherrscht. Endlich konnte der Junge dem Vater sagen, dass er alle Nägel aus dem Gartenzaun herausgezogen hatte.

Der Vater brachte den Jungen vor den Gartenzaun und sagte ihm: Mein Sohn, du hast dich gut benommen, doch schau dir den Gartenzaun an. Er ist voller Löcher. Der Gartenzaun wird nie mehr so sein wie früher. Wenn du mit jemandem streitest und du sagst ihm was Böses, dann lässt du ihm eine Wunde wie diese hier. Du kannst ein Messer in einen Menschen stecken und du kannst es nachher herausnehmen, die Wunde bleibt. Es macht nichts aus wievielmal du dich entschuldigst, die Wunde wird bleiben. Eine verbale Wunde ist gleich schmerzhaft wie eine körperliche Wunde. Die Freunde sind rare Juwelen, sie bringen dich zum Lachen und sie geben dir Mut. Sie sind bereit dir zuzuhören, wenn du sie brauchst, sie unterstützen dich und sie öffnen ihr Herz.

Montag, 13. Februar 2006

Theodor Storm - Die Stadt

Am grauen Strand, am grauen Meer
Und seitab liegt die Stadt;
Der Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig um die Stadt.

Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai
Kein Vogel ohn Unterlaß;
Die Wandergans mit hartem Schrei
Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,
Am Strande weht das Gras.

Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
Du graue Stadt am Meer;
Der Jugend Zauber für und für
Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
Du graue Stadt am Meer.

Sonntag, 12. Februar 2006

An einem Tag wie heute

An solchen Tagen wie heute...

Blauer Himmel, ich im Büro, Finger in der Nase, verträumt aus dem Fenster schauend und die Augenlieder halb geschlossen, da schießen mir allerlei Gedanken durch meine kreative Hirnhälfte und ich frage mich:

© Gabi Schoenemann / PIXELIO
  •  Wenn man einen Schlumpf würgt, welche Farbe bekommt er dann?
    • Wie kommen die "Rasen betreten verboten" - Schilder in die Mitte des Rasens?
    • Als der Mensch entdeckte, dass Kühe Milch geben - was tat er dann gerade?
    • Falls ein Wort falsch geschrieben im Wörterbuch steht, werden wir das je erfahren?
    • Warum "Abkürzung" so ein langes Wort ist?
    • Wie merkt man, dass unsichtbare Tinte aus ist?


    • Warum hat Noah die zwei Stechmücken nicht erschlagen?
    • Wenn Hasenpfoten Glück bringen, hat der Hase dann auch Glück gehabt?
    • Ein Butterbrot landet immer auf der Butterseite. Eine Katze landet immer auf den Pfoten. Was passiert, wenn man einer Katze Butter auf den Rücken schmiert?
    • Wenn der Mensch eine Weiterentwicklung des Affen ist, warum gibt's dann noch Affen?
    • Bekommen die Arbeitnehmer von Lipton auch eine Kaffeepause?
    • Warum schrumpfen Schafe nicht wenn es regnet?
    • Wenn es heute null Grad hat, und es wird morgen zwei mal so kalt, wie viel Grad hat es dann morgen?
    • Was zählen Schafe, wenn sie nicht schlafen können?
    • Olivenöl kommt von Oliven, Maisöl kommt von Mais. Woher kommt Babyöl?
    • Wenn Dich ein Taxichauffeur im Rückwärtsgang nach Hause bringt, muss er dann Dir was bezahlen?
    • Wenn man mit einem Fahrzeug Lichtgeschwindigkeit fährt, was passiert, wenn man die Scheinwerfer einschaltet?
    Schönen Tag noch!

    Samstag, 11. Februar 2006

    Hermann Hesse - September (1911)

    Der Garten trauert,
    Kühl sinkt in die Blumen der Regen.
    Der Sommer schauert
    Still seinem Ende entgegen.

    Golden tropft Blatt um Blatt
    Nieder vom hohen Akazienbaum.
    Sommer lächelt erstaunt und matt
    In den sterbenden Gartentraum.

    Lange noch bei den Rosen
    Bleibt er stehen, sehnt sich nach Ruh.
    Langsam tut er die großen
    Müdgewordenen Augen zu.

    Freitag, 10. Februar 2006

    Rainer Maria Rilke - Ich fürchte mich so

    Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
    Sie sprechen alles so deutlich aus:
    Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
    und hier ist Beginn und das Ende ist dort.

    Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
    sie wissen alles, was wird und war;
    kein Berg ist ihnen mehr wunderbar,
    ihr Garten und Gut grenzt gerade an Gott.

    Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
    Die Dinge singen hör ich so gern.
    Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
    Ihr bringt mir alle die Dinge um.

    Donnerstag, 9. Februar 2006

    Versicherungskunden

    © Susann von Wolffersdorff / PIXELIO
    Im Internet gefunden: Originalzitate von Versicherungskunden, die von der deutschen Versicherungsgwirtschaft gesammelt wurden:

    Als ich aufprallte, verlor ich das Bewusstsein und ebenfalls meine Schwiegermutter.

    Als ich eine Fliege erschlagen wollte, erwischte ich den Telefonmast.

    Als mein Auto von der Strasse abkam, wurde ich hinausgeschleudert. Später entdeckten mich so ein paar Kühe in meinem Loch.

    An der Kreuzung hatte ich einen unvorhergesehenen Anfall von Farbenblindheit.

    Ändern Sie die Kfz-Police bitte so, dass ich meine Frau damit decken kann.

    Da sich der Fußgänger nicht entscheiden konnte, nach welcher Seite er rennen sollte, fuhr ich oben drüber.

    Das andere Auto stieß mit meinem zusammen, ohne diese Absicht vorher anzuzeigen.

    Der andere Wagen war absolut unsichtbar und dann verschwand er.

    Der Kraftsachverständige war völlig ungehalten, als er auf mein Vorderteil blickte...

    Der Mopedfahrer, der am Tatort alles miterlebte, hatte der Fahrerin meines Pkw aufrichtig erklärt, dass er seiner Zeugnispflicht nachkommen wird.

    Der Pfosten raste auf mich zu, und als ich ihm Platz machen wollte, stieß ich frontal damit zusammen.

    Dummerweise stieß ich mit dem Fußgänger zusammen. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert und bedauerte dies sehr...

    Ebenfalls aus einem Madrider Unfallbericht, von einem Mann, der wegen eines dringenden Bedürfnisses auf der Landstrasse gehalten hatte, worauf ein LKW in sein Auto fuhr: "Während ich die Strasse normal befuhr, überkam mich das Verlangen, mich zu erleichtern, weswegen ich das Fahrzeug am Rand anhielt und mich in ein nahes Gebüsch begab. Nachdem ich die Hosen heruntergelassen hatte, kam der Gegner und gab's mir von hinten mit dem Kipper."

    Ein Fußgänger rannte in mich, und verschwand wortlos unter meinem Wagen.

    Ein unsichtbares Fahrzeug kam aus dem Nichts, stieß mit mir zusammen und verschwand dann spurlos.

    Ich bitte um Stundung der Kaskoprämie. Seit mein Mann gestorben ist, fällt es mir ohnehin schwer, mein kleines Milchgeschäft hochzuhalten.

    Ich fand ein großes Schlagloch und blieb in demselben.

    Ich fuhr mit meinem Wagen, gegen die Leitschiene, überschlug mich und prallte gegen einen Baum. Dann verlor ich die Herrschaft über mein Auto.

    Ich habe noch nie Fahrerflucht begangen, im Gegenteil, ich musste immer weggetragen werden.

    Ich hatte den ganzen Tag Pflanzen eingekauft. Als ich die Kreuzung erreichte, wuchs plötzlich ein Busch in mein Blickfeld, und ich konnte das andere Fahrzeug nicht mehr sehen.

    Ich sah ein trauriges Gesicht langsam vorüberschweben, dann schlug der Herr auf dem Dach meines Wagens auf.

    Ich überfuhr einen Mann. Er gab seine Schuld zu, da ihm dies schon einmal passiert war.

    Im gesetzlich zulässigen Höchsttempo kollidierte ich mit einer unvorschriftsmäßigen Frau in der Gegenrichtung.

    Im hohen Tempo näherte sich mir die Telegraphenstange. Ich schlug einen Zickzackkurs ein, aber dennoch traf die Telegraphenstange am Kühler.

    Nachdem ich vierzig Jahre gefahren war, schlief ich am Lenkrad ein.

    Schon bevor ich ihn anfuhr, war ich davon überzeugt, dass dieser alte Mann nie die andere Strassenseite erreichen würde.

    Zunächst sagte ich der Polizei, ich sei nicht verletzt, aber als ich den Hut abnahm, bemerkte ich den Schädelbruch.

    Mittwoch, 8. Februar 2006

    Bereit für Kinder?

    ... oder: Wie man herausfindet, ob man bereit für Kinder ist?

    DRECK-TEST
    Beschmiere das Sofa und die Vorhänge mit Nutella. Lege ein Fischstäbchen hinter das Sofa und lass es den ganzen Sommer dort.

    © R. Krautheim / PIXELIO
    SPIELZEUG-TEST
    Besorge Die eine 150 l Kiste mit Lego-Steinen. (Ersatzweise tun es auch Heftzwecken oder Schrauben). Lass einen Freund oder eine Freundin die Legos in der ganzen Wohnung verteilen. Verbinde nun Deine Augen und versuche in die Küche oder das Bad zu gelangen ohne dabei einen einzigen Laut von Dir zu geben: Du könntest das Kind schließlich wecken.

    LEBENSMITTELGESCHÄFT-TEST
    Leihe Dir ein oder zwei kleine Tiere (Ziegen sind in diesem Fall besonders zu empfehlen) und nimm sie zu deinem nächsten Einkauf mit. Behalte sie die ganze Zeit im Auge und bezahle alles was sie essen oder kaputt machen.

    ANZIEH-TEST
    Besorge Dir einen großen, lebendigen Tintenfisch. Versuche diesen in ein kleines Einkaufsnetz zu stecken und stelle sicher, dass Du auch wirklich alle Arme im Netz verstaust.

    FÜTTER-TEST
    Besorge Dir eine große Plastik-Tasse. Fülle Sie bis zur Hälfte mit Wasser. Befestige die Tasse mit einem Pendel an der Decke und lasse die Tasse hin und her schwingen. Versuche nun löffelweise matschige Cornflakes in die Tasse zu befördern während Du vorgibst ein Flugzeug zu sein. Jetzt verteile den Inhalt der Tasse auf dem gesamten Fußboden. Bleibe gelassen.

    NACHT-TEST
    1. Bereite Dich folgendermaßen vor: Fülle einen Kissenbezug mit 3-4 Kilo feuchtem Sand.
    2. Um 6 Uhr Nachmittags beginne mit dem Kissenbezug durch die Wohnung zu laufen, wobei Du ihn permanent hin und her wiegst.
    3. Tue dies bis ungefähr 9 Uhr. Lege den Kissenbezug jetzt ins Bett und stelle deinen Wecker auf 2 Uhr nachts.
    4. Um 2 Uhr stehe auf und trage den Kissenbezug wieder für eine Stunde durch die Wohnung, singe diesmal einige Schlaflieder dabei.
    5. Stelle den Wecker auf 5 Uhr und wiederhole Schritt 4, versuch Dich an noch mehr Schlaflieder zu erinnern.
    6. Stelle den Wecker auf 7 Uhr, stehe auf und bereite das Frühstück vor.
    7. Wiederhole das ganze Nacht für Nacht, mindestens 3 Jahre lang.
    8. Bleibe tapfer!

    GESCHICKLICHKEITSTEST FÜR KINDERGARTEN UND GRUNDSCHULE
    Nimm einen Eier-Karton. Nehme eine Schere und Wassermalfarben und verwandele den Eierkarton in ein Krokodil. Nun verwandle eine Toilettenpapierrolle in eine attraktive Weihnachtskerze. Jetzt versuche nur aus Tesafilm und Zellophanfolie eine exakte Kopie des Eiffel-Turms herzustellen. Herzlichen Glückwunsch.

    AUTO-TEST
    Verkaufe den BMW und kaufe statt dessen ein Renault KANGOO. Jetzt nimm ein Schokoladeneis und platziere es im Handschuhfach. Lass es dort! Nimm ein 10-Pfennig Stück und stecke es in den Kassettenspieler. Zerkrümmle den Inhalt einer Familien-Packung Butterkekse auf dem Rücksitz. Zerkratze mit einer Garten-Harke die Türen des Autos.

    KÖRPERLICHE EIGNUNG (für Frauen)
    Nimm einen großen Sack voller Bohnen und platziere ihn vor Deinem Bauch. Lass den Sack für 9 Monate da. Jetzt entferne die Bohnen, aber lass den Sack hängen wo er ist.

    FINANZIELLE EIGNUNG (für Männer)
    Gehe zur Bank und Richte einen Dauerauftrag ein und laß Dein Gehalt für die nächsten 20 Jahre in gleichen Teilen auf die Konten vom Drogerie-Markt, Spielzeuggeschäft, Lebensmittelgeschäft und mindestens 10 Vereinen überweisen.

    ABSCHLUSS-TEST
    Finde ein Pärchen, das schon ein kleines Kind hat. Gib ihnen gute Ratschläge zu Themen wie: Disziplin, Geduld, Toleranz, Töpfchen-Training und Tisch-Manieren. Mache möglichst viele kluge Verbesserungsvorschläge. Betone, wie wichtig eine konsequente Erziehung ist. Genieße das Experiment, es ist das letzte Mal, das Du all diese guten Antworten parat hast. Vermutlich ist es auch das letzte Mal das Du dieses Pärchen siehst!!!!

    Das ist das Ende des Tests. Wenn Du den Test bestanden hast: Viel Spaß bei der Kinder-Herstellung!!!!!

    Dienstag, 7. Februar 2006

    Wie öffne ich eine Cola-Dose?

    © Peter Hebgen / PIXELIO
    Was soll die Scheiße denn jetzt schon wieder?, werden sich jetzt Einige von Euch fragen, aber hinter dieser Frage steckt ein tiefer Sinn. Forschende Psychologen haben herausgefunden, dass bei vielen Menschen "Cola-Dose-Öffnen" nicht gleich "Cola-Dose-Öffnen" ist. Es gibt viele verschiedene Cola-Dosen-Öffner-Typen, die im Laufe der Zeit ihre Technik perfektioniert haben. Einige von diesen Typen will ich den Laien der Dosen-Psychologie hier vorstellen, um ihnen die elementarsten Charakterzüge der verschiedenen "Cola-Dosen-Öffner-Typen" nahe zu bringen:

    Der 0-8-15-Typ:
    Dieser hält die Dose in einer Hand. Der Daumen wird vor die Dose gebracht und der Öffner wird mit dem Zeigefinger langsam, unter dem mittlerem Zischen der entweichenden Kohlensäure, nach oben gebogen. Sobald die Dose auf ist, wird der Öffner wieder zurückgebogen.

    Der coole Typ:
    Er öffnet die Dose mit einer (!) Hand. Dazu klemmt er den Finger unter den Öffner schwingt die Hand (mit der Cola-Dose) nach oben und reißt sie dann blitzschnell nach unten. Das Zischen der Kohlensäure ist übermäßig laut, um auch genügend Aufsehen zu erregen.

    Der Rambo-Typ:
    Er stellt die Dose in 50-80 cm Entfernung auf und ballert mit seiner Uzi auf die Dose. Danach nimmt er die Dose und versucht, die auslaufende Cola zu trinken. Versuche mit Handgranaten schlugen übrigens fehl, da sich die Cola im Umkreis von ca. 150 m gleichmäßig verteilte. Die Kohlensäure kommt erst gar nicht zum Zischen.

    Der Säufer:
    Bohrt ein Loch in den Dosen-Boden, hält dieses an den Mund und öffnet die Dose (Fast genauso wie der 0-8-15-Typ, jedoch schneller!). Die ausströmende Cola ist in ca. 3-5 sec. verschwunden (In der Regel im Magen, manchmal auch (bei Leuten mit schwachen Mägen) nach weiteren 3-5 sec. wieder außerhalb im Umkreis von ca. 20 Metern). Das Zischen der Kohlensäure wird vom Rauschen der Cola überlagert!

    Der Snob:
    Zieht sich erstmal die weißen Handschuhe an und desinfiziert die Cola-Dose mit einem Spray. Dann hält er die Dose mit einer Hand fest. Mit dem Daumen und dem Zeigefinger packt er den Öffner (mit ausgespreiztem kleinem Finger, Wichtig!) und zieht den Öffner so leicht nach vorn, dass kaum ein Zischen wahrzunehmen ist. Dann klappt er den Öffner zurück. Er setzt den desinfizierten, vergoldeten Schütt-Aufsatz auf die Dose und schüttet sich einen Schluck in sein Blei-Kristall-Glas.

    Der gewalttätige Typ:
    Er packt die Dose in einer Hand und quetscht sie solange bis der Verschluss durch den Druck wegspringt. Abgesehen von einem leichten Knall ist auch hier kein Zischen zu hören.

    Der Programmierer:
    Er schreibt erst ein Fluss-Diagramm und programmiert dann eine Simulation, die ihm das Öffnen einer Cola-Dose erklärt. Aus dem selbstgeschriebenem Log-File kann er dann weitergehende Informationen entnehmen und so die Dose öffnen. Das Zischen ist normal bis etwas lauter.

    Der Bastler:
    Baut sich aus Fischer-Technik einen Cola-Dosen-Öffnungs-Automaten. Das Öffnen erfolgt über einen kranähnlichen Arm, der über der Dose angebracht wird. Bastler, die über einen Computer verfügen, steuern das Öffnen natürlich über ihre Schnittstelle direkt vom Computer aus. Durch die doch etwas wackelige Konstruktion und dem ungenauen Ansteuern der Schrittmotoren zischt es beim Öffnen etwas lauter.

    Montag, 6. Februar 2006

    John Muir (1871)

    Ich möchte die Felsen interpretieren,
    die Sprache der Flut, des Sturms
    und der Lawinen erlernen.
    Ich möchte mich mit den Gletschern
    und den wilden Gärten verbinden
    und dem Herzen der Welt so nahe
    kommen wie ich kann.

    Sonntag, 5. Februar 2006

    Die neuen Arbeitsbedingungen

    © Claus Zewe / PIXELIO
    Liebe Mitarbeiter, folgende neue Arbeitsbedingungen treten ab sofort in Kraft:

    Krankenstand:
    Wir akzeptieren ab sofort keine ärztliche Krankenstandsbestätigung als Beweis Ihrer Krankheit. Wenn Sie in der Lage sind zum Arzt zu gehen, können Sie auch in die Arbeit kommen.

    Operationen:
    Operationen sind Ihnen untersagt. Solange Sie Mitarbeiter dieser Firma sind, brauchen Sie all Ihre Organe. Es ist Ihnen untersagt, etwas entfernen zu lassen. Wir haben Sie intakt eingestellt. Etwas entfernen zu lassen bedeutet fristlose Kündigung.

    Urlaub:
    Jeder Mitarbeiter hat 104 freie Tage pro Jahr. Diese heißen Samstag und Sonntag.

    Sterbefall:
    Das ist keine Entschuldigung, um der Arbeit fern zu bleiben. Es gibt nichts, das Sie für Ihren toten Freund oder Verwandten noch tun können. Suchen Sie sich jemanden, der Sie bei der Beisetzung vertritt.

    In Ausnahmefällen, in denen Ihre Anwesenheit bei der Beerdigung unbedingt erforderlich ist, sollten sie den Termin auf den späten Nachmittag legen. Wir erlauben Ihnen die Mittagspause durchzuarbeiten und dadurch eine halbe Stunde früher zu gehen, sofern Ihre tägliche Arbeit erledigt ist.

    Eigener Tod:
    Das ist der einzige Grund, der Ihre Abwesenheit entschuldigen kann. Sie sind verpflichtet dies 14 Tage im Voraus anzukündigen, da Sie ja Ihren Nachfolger noch einschulen müssen.

    Toilettennutzung:
    Es wird zu viel wertvolle Arbeitszeit auf den Toiletten vergeudet. In Zukunft wird die Toilette in alphabetischer Reihenfolge laut Plan benutzt. (Alle die mit "A" beginnen zwischen 08:20 und 08:40, dann die mit "B" usw.).

    Sollte es Ihnen nicht möglich sein in Ihrer zugewiesenen Zeit Ihr Geschäft zu verrichten, müssen Sie bis zum nächsten Tag warten, wenn Ihr Name wieder an der Reihe ist. In extremen Notfällen können Sie mit einem Mitarbeiter tauschen, sofern Sie die schriftliche Einwilligung Ihres Vorgesetzten haben. Die Toilettenzeit ist mit drei Minuten begrenzt. Danach ertönt ein Signalton, die Türe öffnet automatisch und das Klopapier wird eingezogen.

    Mittagspause:
    Dünne Leute haben eine Stunde, um mehr essen zu können, damit Sie gesünder aussehen. Normale Leute haben eine halbe Stunde um Ihre Figur zu erhalten. Dicke Leute haben fünf Minuten. Das reicht um eine Diätpille zu schlucken und ein Slimfast zu trinken.

    Kleidungsvorschrift:
    Sie haben sich entsprechend Ihres Gehaltes zu kleiden. Wenn Sie Designer Anzüge oder Markenartikel tragen, gehen wir davon aus, dass Sie keine Gehaltserhöhung brauchen.

    Danke für Ihr loyales Verhalten gegenüber der Firma. Wir sind dazu da, Ihnen eine positive Arbeitserfahrung zu geben. Darum richten Sie alle Fragen, Kommentare, Befürchtungen, Beschwerden, Frustrationen, Irritationen, Aggressionen, Ängste, Vorschläge usw. an jemand anderen und nicht an uns.

    Wir wünschen einen angenehmen und produktiven Tag,
    die Geschäftsleitung

    Samstag, 4. Februar 2006

    Dein Herz

    Dein Herz in meiner Hand,
    es gibt mir Wärme,
    es gibt mir Kraft,
    doch nimmt mir den Verstand.

    Freitag, 3. Februar 2006

    Urlaubsantrag

    © Sigrid Rossmann / PIXELIO
    Kommen Sie bloß nicht wegen Urlaub! Haben Sie denn gar keine Ehre im Leib?

    Wissen Sie überhaupt, wie wenig Sie arbeiten? Ich will es Ihnen einmal genau vorrechnen:

    Das Jahr hat bekanntlich 365 Tage, nicht war!?

    Davon schlafen Sie 8 Stunden, das sind 122 Tage. Es bleiben noch 243 Tage.

    Täglich haben Sie 8 Stunden frei, das sind ebenfalls 122 Tage.

    Also bleiben noch 121 Tage.

    52 Sonntage hat das Jahr, an welchen nicht gearbeitet wird. Was bleibt übrig?
    69 Tage.

    Sie rechnen noch mit???

    Samstagnachmittag wird auch nicht gearbeitet, das sind nochmals 52 halbe oder 26 ganze Tage. Bleiben also noch 43 Tage.

    Aber weiter!!!

    Sie haben täglich 2 Stunden Pause, also insgesamt 30 Tage.

    Was bleibt übrig? Nur ein Rest von 13 Tagen!

    Das Jahr hat 12 Feiertage. Was bleibt übrig???

    Sage und schreibe 1 TAG!!!

    Und das ist der 1. Mai und an dem wird auch nicht gearbeitet!

    Und da wollen Sie noch Urlaub???

    Wann wollen sie den überhaupt nehmen?

    Donnerstag, 2. Februar 2006

    Ich sage

    Ich sage das, was du nicht sagst.
    Ich frage das, was du nicht fragst.
    Was du nicht sagst, das sage ich:
    Seit gestern, heute, morgen liebe ich dich

    Mittwoch, 1. Februar 2006

    Warum nur?

    © Gerd Altmann / PIXELIO
    Die Grundfrage ist WARUM?

    In diesen hektischen Zeiten ist es schwierig, sich die Zeit zu nehmen, um sich grundlegenden Fragen zu stellen.

    WARUM wird einem eine Pizza schneller geliefert als ein Krankenwagen kommt?

    WARUM gibt es einen Behindertenparkplatz vor einer Schlittschuhhalle?

    WARUM ordern Menschen einen Double Cheeseburger, eine große Portion Pommes und eine Cola light?

    WARUM kaufen wir Hot Dog Würstchen in einer 10-er Packung und die Brötchen in einer 8-er?

    Außerdem hat man sich wohl noch nie gefragt: WARUM können Frauen keine Wimperntusche auftragen mit geschlossenem Mund?

    WARUM muss man, um WINDOWS zu schließen, das Startprogramm benutzen?

    WARUM enthält Zitronensaft künstliche Geschmacksstoffe und das Produkt für die Spülmaschine wird mit echtem Zitronensaft hergestellt?

    WARUM gibt es kein Katzenfutter mit Mäusegeschmack?

    WARUM Hundefutter "mit verbessertem Geschmack", wer hat das getestet?

    Und weiter:

    WARUM drückt man fester auf die Tasten der Fernbedienung, wenn die Batterien fast leer sind?

    WARUM waschen wir unsere Handtücher, wird denn nicht angenommen, dass wir sauber sind, wenn wir uns damit abtrocknen?

    WARUM tragen Kamikaze-Piloten einen Helm?

    WARUM laufen Schafe bei Regen nicht ein?

    WARUM haben Einrichtungen, die 24 Stunden geöffnet haben, überhaupt Schlösser?

    Wenn Sie jetzt mindestens einmal gelächelt haben, sind Sie an der Reihe, diesen Blödsinn unters Volk zu bringen und diese Botschaft jemandem weiter zu schicken, den Sie auch zum Lächeln bringen möchten.