Mittwoch, 30. November 2005

Chinesische Weisheit

Inmitten einer großen Freude
soll man niemandem etwas versprechen;
inmitten eines großen Ärgers
soll man keinen Brief beantworten.

Dienstag, 29. November 2005

Erich Fried - Nur Meer

Wenn man ans Meer kommt
soll man zu schweigen beginnen
bei den letzten Grashalmen
soll man den Faden verlieren
und den Salzschaum
und das scharfe Zischen
des Windes einatmen
und ausatmen
und wieder
einatmen.
Wenn man den
Sand sägen hört
und das Schlurfen
der kleinen Steine
in langen Wellen
soll man aufhören
zu wollen
nur Meer

Montag, 28. November 2005

Hermann Hesse

Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben, aber es hat nur ganz genau so viel Sinn, als wir selber ihm zu geben imstande sind.

Sonntag, 27. November 2005

xx

Die Liebe fragt die Freundschaft: Wofür bist du eigentlich da? Die Freundschaft antwortet der Liebe: Ich trockne die Tränen, die du angerichtet hast!

Samstag, 26. November 2005

Freitag, 25. November 2005

xx

Blätter fallen von den Bäumen,
und ich fange an zu träumen.
Der kalte Wind weht mir ins Gesicht,
ich spüre, wie mein Herz zerbricht.

Ich fühle die Sehnsucht,
die Sehnsucht nach dir.
Aber vergeblich,
denn du bist nicht hier.

Ich bin allein und wünsche mir,
du würdest bei mir sein.
Meine Hoffnung bleibt,
meine Sehnsucht steigt,
und meine Liebe ist
für alle Ewigkeit dein.

Donnerstag, 24. November 2005

Siddharta Gautama

Gute Gedanken führen zu guten Handlungen und schlechte Gedanken haben schlechte Handlungen zur Folge. Hass weicht niemals durch Hass. Hass weicht nur durch Liebe.

Dienstag, 22. November 2005

George Bernard Shaw

Da gibt es die, die die Welt so sehen, wie sie ist und fragen 'Warum?'
Und dann gibt es die, die die Welt so sehen, wie sie sein könnte und
fragen 'Warum nicht?'. Ihr steht und sagt 'Warum'.
Aber ich träume und sage 'Warum nicht?'.

Sonntag, 20. November 2005

xx

Sei ein Sonnenkind das ganze Leben, denn wer Sonne hat,
der kann auch Sonne geben.

Samstag, 19. November 2005

Engel

Wenn sich ein Regenbogen über dem Himmel spannt,
dann gehen die Engel darauf über's Land.
Wenn ein silberner Stern durch die Wolke schnuppt,
kann es sein, dass er sich als Engel entpuppt.

Wenn uns am Abend die Sonne rot brennend verlässt,
dann feiern die Engel über den Bergen ein Fest.
Und wenn's leise flüstert: "Ich habe dich gern!",
dann ist ein Engel gar nicht so fern.

Freitag, 18. November 2005

Hab keine Angst

Als der Regenbogen verblasste, kam der Albatros und
trug mich mit sanften Flügelschlägen über die sieben Weltmeere.
Dann setzte er mich behutsam am Rande des Lichtes ab.
Ich ging hinein und fühlte mich geborgen.
Ich habe euch nicht verlassen,
sondern bin nur ein paar Schritte voraus.

Donnerstag, 17. November 2005

Weine nicht um mich

Weine nicht um mich, da ich jetzt hinausging in die sanfte Nacht.
Trau're nicht so lange dem Flug meiner Seele hinterher.

Ich habe jetzt Frieden, meine Seele hat Ruh.

Tränen braucht es nicht. Denk an das Glück der Liebe,
die uns verband. Es gibt keinen Schmerz, ich leide nicht
und auch die Angst ist weg.

Mach deinen Kopf für anderes frei, ich lebe in deinem Herzen fort.

Vergiss meinen letzten Lebenskampf, vergiss unseren letzten Streit. Vergrab dich nicht im Jammertal, sondern freu dich..
ich habe gelebt - mit dir!

Mittwoch, 16. November 2005

Hermann Hesse - Verblüht

Traurigkeit
Die mir noch gestern blühten,
Sind heut dem Tod geweiht,
Blüten fallen um Blüten
Vom Baum der Traurigkeit.

Ich sehe sie fallen, fallen
Wie Schnee auf meinen Pfad,
Die Schritte nicht mehr halten,
Das lange Schweigen naht.

Der Himmel hat nicht Sterne,
Das Herz nicht Liebe mehr,
Es schweigt die graue Ferne,
Die Welt ward alt und leer.

Wer kann sein Herz behüten
In dieser bösen Zeit?
Es fallen Blüten um Blüten
Vom Baum der Traurigkeit

Dienstag, 15. November 2005

Hans Kruppa - Nie weiß man

Liebe ist der gemeinsame Versuch, den Abgrund zwischen
Sehnsucht und Wirklichkeit zu überbrücken.

Magie ist der Stoff, aus dem diese Brücke gebaut werden kann.
Es ist ein Glücksfall, wenn der Versuch gelingt.

Und nie weiß man, wie lang diese Brücke trägt,
denn der Zauber geht so leicht verloren.

Montag, 14. November 2005

Sonntag, 13. November 2005

Manche Menschen

Manche Menschen wissen nicht,
wie wichtig es ist, dass sie da sind.
Manche Menschen wissen nicht,
wie gut es tut, sie nur zu sehen.

Manche Menschen wissen nicht,
wie wohltuend ihre Nähe ist.
Manche Menschen wissen nicht,
wieviel ärmer wir ohne sie wären.

Manche Menschen wissen nicht,
dass sie ein Geschenk des Himmels sind.
Sie wüssten es, würden wir es ihnen sagen.

Samstag, 12. November 2005

Elfenflügel

Nur ein Hauch
so leicht und zart
wie ein Gespinst
aus Regenbogenfäden

Elfenflügelchen
flittern durch
die Nacht

Längst sind sie fort
bist du am
nächsten Morgen
frisch erwacht

Freitag, 11. November 2005

xx

Die Tür ins Reich des Glücks lässt sich nicht aufstoßen,
sie öffnet sich von allein, wenn du den Schlüssel in dir findest.

Donnerstag, 10. November 2005

Hedwig Lachmann - Am Strand

Das helle Ufer schimmert feucht vom Schaum der Welle, die entwich.
In silber flirrendem Geleucht verliert sich fern sein letzter Strich.

Die Segelboote fliegen aus - von Mitternacht, von Norden her kommt
eine Woge hoch und kraus: Geliebtes Meer, geliebtes Meer!

Mittwoch, 9. November 2005

xx

Liebe ist die ständig variierende Mischung aus dem Glück, jemanden zu haben, den man liebt und der Angst, genau diesen jemand zu verlieren.

Dienstag, 8. November 2005

Hedwig Lachmann - Am Abend

Weißt du denn - wenn auf Baum und Strauch das Astwerk zittert und
sich sträubt. Und wenn der leicht gewellte Rauch an einer Wetterwand zerstäubt.

Ein scheuer Vogel ohne Laut an dir vorbei die Flügel schlägt,
und Wolke sich an Wolke baut - wohin dein wilder Wunsch dich trägt?

Weißt du denn, wenn nun alle Welt sich eng an Hof und Heimstadt schmiegt und deine Sehnsucht dich befällt - wo deine eigene Heimat liegt?

Montag, 7. November 2005

Hermann Hesse - Im Nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern! Einsam ist jeder Busch und Stein,
kein Baum sieht den andern, jeder ist allein.

Voll von Freuden war mir die Welt, als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt, ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise von allen ihn trennt.

Seltsam, im Nebel zu wandern! Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern. Jeder ist allein.

Sonntag, 6. November 2005

Friedrich von Matthisson - Zuruf

Alles kann sich umgestalten! Mag das dunkle Schicksal walten.
Mutig! auf der steilen Bahn. Trau dem Glücke! Trau den Göttern!
Steig, trotz Wogendrang und Wettern, kühn wie Cäsar in den Kahn.

Laß den Schwächling angstvoll zagen! Wer um Hohes kämpft, muss wagen.
Leben gelt es oder Tod! Laß die Woge donnernd branden:
Nur bleib immer, magst du landen oder scheitern, selbst Pilot!

Samstag, 5. November 2005

Rainer Kunze - Das Ende der Kunst

Du darfst nicht, sagte die Eule zum Auerhahn,
du darfst nicht die Sonne besingen. Die Sonne ist nicht wichtig.
Der Auerhahn nahm die Sonne aus seinem Gedicht.
Du bist ein Künstler, sagte die Eule zum Auerhahn.
Und es war schön finster.

Freitag, 4. November 2005

Heinrich Heine - Ich weiß nicht, was soll es bedeuten

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten, das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel der Berge funkelt im Abendsonnenschein.

Die schönste Jungfrau sitzet dort oben wunderbar;
Ihr goldnes Geschmeide blitzet, sie kämmt ihr goldenes Haar.

Sie kämmt es mit goldenem Kamme und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame, gewaltige Melodei.

Dem Schiffer im kleinen Schiffe ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe, er schaut nur hinauf in die Höh.

Ich glaube, die Wellen verschlingen am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen die Loreley getan.

Donnerstag, 3. November 2005

Heinrich Heine - Ein Jüngling liebt ein Mädchen

Ein Jüngling liebt ein Mädchen, die hat einen andern erwählt;
Der andere liebt eine and're und hat sich mit dieser vermählt.

Das Mädchen heiratet aus Ärger den ersten besten Mann,
der ihr in den Weg gelaufen; der Jüngling ist übel dran.

Es ist eine alte Geschichte, doch bleibt sie immer neu;
Und wenn sie just passieret, dem bricht das Herz entzwei.

Mittwoch, 2. November 2005

Shahrukh Khan

Ich schau auf das Leben, als wär' es ein Buch. Und die Menschen, die ich liebe, sind wie Rosenblätter, die zwischen den Seiten aufbewahrt sind. Jedes mal, wenn ich eine Seite meines Lebens weiterblättere, finde ich ein Rosenblatt, welches mich an wunderschöne Erinnerungen erinnert.

Dienstag, 1. November 2005

xx

Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat,
als die Realität zerstören kann.